Kilim-Kalender, Fine-Art-Print und Pricing - Kilim

Kilim-Kalender, Fine-Art-Print und Pricing

Warum ein analoger Kalender im digitalen Zeitalter unverzichtbar ist Du liest Kilim-Kalender, Fine-Art-Print und Pricing 6 Minuten

Der Kalender, Fine-Art-Print und Pricing

Kilim steht für Qualität, Nachhaltigkeit, Originalität und Transparenz. Heute möchte ich Euch einen kleinen Einblick in unser Pricing geben. Dazu die wichtigste Frage vorab. 

Was genau ist ein Fine-Art-Print?

Als Fine-Art-Print wird ein spezielles Druckverfahren (Fine-Art-Druck) auf einem qualitativ hochwertigen Papier bezeichnet. Der Fine-Art-Print erlaubt es Malern, Fotografen und allen anderen Künstlern ihre geschaffenen Werke originalgetreu, in der best möglichsten Qualität zu reproduzieren, ohne dabei die hohe Auflösung und Farbtreue zu verlieren. Er liefert stechend scharfe Bilder, leuchtende Farben, Detailgenauigkeit und eine hohe Langlebigkeit und Lichtbeständigkeit der Drucke. 

Der Glicée-Druck

Als Fine-Art-Druckverfahren, das vor allem von Museen und Galerien verwendet wird, ist der sogenannte Glicéedruck. Es handelt sich um ein spezielles rasterfreies Tintenstrahldruckverfahren, bei dem die langlebige, auf Pigmenten basierende Tinte (sog. „archival inks“) auf das entsprechende Medium gesprüht/gespritzt (glicée; frz: spritzen, sprühen) wird. Somit ist dieses Verfahren besonders für anspruchsvolle Druckmedien wie Bütten- und Aquarellpapiere, Künstlerleinwand und auch Seide geeignet. Der Giclée-Drucker kann bis zu 12 einzelne Farben verwenden. Das Ergebnis oder sagen wir besser Erlebnis: hoher Nuancen- und Farbreichtum, Kontrast und Tiefenraum. Durch die Methode des Aufspritzens eröffnet dieses Druckverfahren eine wahre Oase für Papiervorlieben.

Das Papier

Der Druck allein ist es natürlich nicht. Es ist das Zusammenspiel mit dem Papier. Jedes Papier lässt durch seine einzigartige Oberfläche (Dichte, Dicke, Oberflächenbehandlung, Helligkeit, Gewicht) das Druckergebnis variieren. Ein Faktor ist, wie viel Farbe von der jeweiligen Oberfläche aufgenommen werden kann. Strukturierte, unbeschichtete Papiere oder jene mit einem hohen Baumwollanteil können beispielsweise mehr Farbe aufnehmen als beschichtete und sorgen somit für eine höhere Farbintensivität und Tiefe. 

Meine Reise nach dem richtigen Papier war ein Abenteuer. Ich strich, roch und druckte mich ein Jahr durchs Papieruniversum. Jedes Papier veränderte die Farben und Nuancen, als blickte ich auf einen anderen Druck. Man sollte gerne darüber streichen, mit weicher Haptik, keine Spuren hinterlassen, nachhaltig sein und die Farben und Muster leuchten lassen. Hinzu kam: es musste reinweiss und im Großformat erhältlich sein. Unsere Wohnung bestand zwischenzeitlich aus einem Meer aus Rollen, Leinwänden, Papiermustern und Probedrucken, bis ich das eine fand, das alle Bedingungen erfüllte. Es war eine Reise zu den Sinnen, ein Abenteuer, wie jeder Print und jeder Kalender ein Abenteuer ist. Eine Geschichte. Ein Lebensgefühl.

Der Kilim-Kalender

Alles startete mit meinem eigenen Wunsch nach einem Kalender, der das Jahr liebt. Der versteht, das Zeit ein wertvolles Gut ist. Dass ein Tag, eine Woche, ein Monat nicht nur ein sturer, ideenloser Ablauf von Vorgängen und Terminen ist. Deshalb musste er in meiner Idee groß sein, extrem auffällig und bunt (eben wie das Leben selbst) und Platz machen, nicht nur für irgendeinen Termin, sondern für Inspiration, Visionen, Gedanken. Ästhetik war für mich niemals nur eine wunderschöne Fläche, sondern eine Tür, durch die ich eintauche, in das, was ich tue und wie ich es tue, gerne oder gar nicht gerne. Also durfte die Ästhetik bei meinem Organisationstool neben dem praktischen Aspekt zentral sein. Meine Idee war, den Kalender mit zwei Funktionen zu versehen: In der Nähe der Kalender, in zunehmender räumlicher Entfernung nur noch ein farbintensives Schmuckstück im Wandteppich-Stil.

Als ich die ersten Entwürfe auf einem einfachen Posterpapier drucken ließ, war ich über das Ergebnis regelrecht schockiert: die Farben matt, das darüberliegende Kalendarium dominant. Muster und Kalendarium störten sich gegenseitig, da es sich durch die fehlende Tiefe kaum voneinander abhob. Das Papier fasste sich nicht gut an, der Stift verschmierte (auf glänzendem), auf mattem Papier war er zu stark. Nach einer wahrlichen Odyssee druckte ich letztendlich auf Fine-Art-Papier. Und was soll ich sagen: Da war er: Kalender und Kunstdruck in einem , der durch seine knallige Farben jeden Tag zu einem Erlebnis macht, eine neue Perspektive schenkt. Der durch seine gestochen scharfe Tiefe Muster und Kalendarium voneinander abhob und beide Funktionen gleichermaßen beherrschte. Aber für welchen Preis?

Pricing

Bei der Preisgestaltung des Kilim-Kalenders stand ich vor einer Herausforderung: die Qualität und die Vision, die ich für dieses Produkt hatte, vollständig zu realisieren, ohne Kompromisse bei den Materialien und der Herstellung einzugehen. Würde ich die tatsächlichen Kosten für die hochwertigen Materialien (ein Fine-Art-Druck beginnt im Einkauf bei 50 Euro pro Quadratmeter), das spezialisierte Druckverfahren, das Design, Verpackung und Versand vollständig auf den Preis umlegen, läge der Endpreis weit über meiner Preisentscheidung. Ich stand also vor der Frage: für wen mache ich diese Kalender? Warum mache ich das? Ist es das wert? Wert, diese Reise weiterzugehen und Kunst und Inspiration über den Gewinn zu stellen? Er sollte jeden Alltag bereichern und inspirieren, viele Wohnzimmer und Büros schmücken dürfen. Was also war nun mein Auftrag? Hohe Auflagen zu produzieren, um Kosten zu senken, die Qualität herunterschrauben oder die Kosten so weit wie möglich zu senken, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen auf das Risiko hin, dass niemand einen Kalender ab 89,00 Euro kaufte. Ich entschied mich für das Risiko und mit ihm dafür: Euch den Wert dieses mit Qualität und Hingabe gestalteten Produktes spüren zu lassen, eine kleine Annäherung an den unermesslichen Wert von Zeit oder einem Tag oder einem ganzen Jahr. 

Ein paar Monate später flog mein Teppich(-kalender) bereits über den Atlantik. Ich bekam Fotos aus Paris, Sidney, Portugal. Fotos aus Wohnzimmern, Fluren, Büros. Kinderzimmern und sogar einem Badezimmer. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das erfüllt und mich daran glauben lässt, dass die Liebe und Hingabe zu einem Menschen, einer Sache und auch zu einem Produkt immer gewinnt.  

Für alle, die mehr Zeit mit ihrem Kilim-Kalender verbringen möchten, gibt es eine gute Nachricht: Ab Mai kommt die Evergreen-Edition. Ihr könnt ihn also Jahre hängen, als immerwährenden Kalender, Geburtstags- und Traditionskalender oder Euch irgendwann für ein Jahr entscheiden, in dem ihr ihn hernehmen, verschenken oder beschreiben möchtet.

 

Links: Kalender auf Posterpapier, rechts: Fine-Art-Druck